Jul 30, 2023
Mobile LED-Leuchten im Praxistest: Olight Obulb Pro ist zu teuer und Philips Hue Go hält nicht lange
Batteriebetriebene Leuchten sind etwas Schönes. Völlig unabhängig von der
Batteriebetriebene Leuchten sind etwas Schönes. Völlig unabhängig von der Position können Räume mit stimmungsvollem Licht beleuchtet oder abends der Balkon oder der Grill mit schönen Lichtquellen geschmückt werden. Der Markt für batteriebetriebene Leuchten ist mittlerweile groß. Neben dem privaten Bereich, der von eher unbekannten Herstellern dominiert wird, gibt es auch einen professionellen Markt. Wichtige Abnehmer für batteriebetriebene Tischleuchten sind beispielsweise Restaurants.
Für diesen Test haben wir ein Lichtsystem ausgewählt, das wahrscheinlich am besten als Laterne durchgehen könnte. Die Olight Obulb Pro (58 mm hoch, 65 mm Durchmesser, 105 Gramm/~2,3 x ~2,6 Zoll und ~3,7 oz) ist daher keine Taschenlampe oder klassische Tischlampe. Vielmehr lassen sie sich flexibel aufstellen und per Magnet oder Zubehör auch irgendwo aufhängen. Sie mussten gegen einen Klassiker antreten: die alte Hue Go-Lampe* von Philips.
Preislich liegen beide etwa auf dem gleichen Niveau von 50 bis 60 Euro (Straßenpreis). Da wir aus Testgründen jedoch zwei der Olight Obulb Pro gekauft haben, ist das Set natürlich doppelt so teuer. Der Preis hängt etwas vom Vertriebskanal ab. Wer die Obulbs direkt bei Olight kauft, dem werden viele Rabatte geboten. Das Wichtigste aber ist, dass man die Laternen auch ohne Ladekabel kaufen kann. Auf Amazon ist das Angebot des Obulb Pro allerdings stark vereinfacht*.
Notebookcheck hat die Obulbs direkt bei Olight gekauft. Eines davon war ein Halloween-Set, das ein „Kostüm/eine Hülle“ dafür enthielt, aber kein Ladekabel. Das andere Gerät wurde mit einem Ladekabel in der Standardausführung erworben.
Die Reduzierung unnötiger doppelter Ladekabel ist äußerst praktisch, aber leider proprietär. Geladen werden die Laternen über einen runden Magnetstecker, der auf der anderen Seite über einen USB-A-Stecker verfügt. Wer mehrere Produkte im Olight-Universum besitzt, wird dieses praktische Verbindungskabel namens MCC kennen, das den Leuchten auch das Erreichen von IPX7 erleichtert.
Großer Nachteil des Steckers: Wenn man das Kabel verliert oder verlegt, kann man die Leuchten nicht mehr aufladen. Und wenn der Hersteller sein Geschäft aufgibt, entsteht ein größeres Problem.
Bei der batteriebetriebenen Hue-Leuchte von Philips besteht dieses Problem nicht. Allerdings benötigt es zum Laden noch einen Hohlstecker. Im Zweifelsfall ist dies im Ersatzteilmarkt zu finden, sofern Spannung und Stromstärke stimmen.
Auch in Sachen Beleuchtung zeigen sich die Obulbs von ihrer guten Seite. In der Standardeinstellung (ohne App, dazu später mehr) können die Laternen keinen Raum erhellen, dienen aber als hervorragendes Stimmungslicht, das auch einige kreative Arrangements ermöglicht. Dann halten die Kugeln auch mehrere Tage. Wir haben das mit verschiedenen Lichtfarben und sogar dem Wechselspiel ausprobiert. Sie dauern in der Regel zwei komplette Tage.
Allerdings ist das Wechselspiel, ob fließende Farbwechsel oder kräftige Schritte, unangenehm hektisch. Die Farben ändern sich zu schnell und das lässt sich leider nicht anpassen.
Bei maximaler Helligkeit nähern sich die Obulbs dem Bereich der Raumbeleuchtung und sollten entsprechend positioniert werden. Ein Beispiel ist eine Notleuchte zu Hause, die dank des integrierten Magneten am Kühlschrank befestigt wird. Auch Deckenleuchten mit viel Metall können als Basis verwendet werden. Sowohl hängend als auch seitlich angebracht halten die Magnete sicher.
Das Halloween-Set ist lustig. Im Lieferumfang ist eine Gummihülle enthalten, mit der die Leuchte dann als Geist aufgehängt werden kann – ganz ohne Magnete.
Die Farbdarstellung der Kugeln kann nicht überzeugen. Einzelne LEDs sind nicht zu erkennen, der Diffusor über der Kugel leistet gute Arbeit, im Inneren der Kugel sind jedoch einige Schattierungen zu erkennen. Zudem wirken die Farben wie Rot oder Grün unsauber. Das ist kein Vergleich etwa zur sehr kleinen Fenix CL09, die sehr sauber wirkende Farben liefert. Leider lässt sich das mit der Kamera nicht einfangen. Vor allem Smartphone-Kameras fallen aus und zeigen teilweise völlig falsche Farben. Mit einer Nikon Z50 ist das nur unwesentlich besser. Beispielfotos des CL09 finden Sie in unserem Hoteltest zum Apple TV und Homepod Mini.
Die Obulbs hingegen machen in den Smartphone-Kameras, aber auch bei der Nikon Z50 eine sehr gute Figur. Das ist übrigens ein Effekt, den man auch von Fernsehern kennt. Rote Bremslichter von Autos gut darzustellen, ist auch heute noch eine Herausforderung hinsichtlich der korrekten Darstellung. Daran hat sich auch mit HDR nichts geändert.
Philips Hue Go liefert hier durchweg bessere Ergebnisse, allerdings mit einem anderen Ansatz. Die Farbauswahl ist definitiv begrenzt. Der Hue Go erzeugt beispielsweise kein klares Gelb. Blau sieht auch irgendwie schwach aus. Störend ist auch, dass die LEDs an der Seite durchscheinen. Das Highlight des Hue Go ist natürlich der Cozy Candle-Modus. Dies simuliert das Flackern eines Kerzenlichts, das eher unbewusst wahrgenommen wird. Darüber hinaus kann die Leuchte in das Zigbee-System zu Hause integriert werden. Mit dem Obulb Pro von Olight ist das überhaupt nicht möglich. Die leistungsstarke Hue-App ist bekannt, daher gehen wir hier nicht näher darauf ein.
Beim Obulb hingegen ist das eine Besonderheit. Diese autarken kleinen Lichter verfügen selten über eine App-Steuerung. Allerdings weist die App zahlreiche Macken auf. Während das Pairing sehr einfach ist, ist die weitere Bedienung manchmal mit Ärgernissen verbunden.
Apropos Besonderes: Die Kopplung kann per QR-Code auf ein anderes Smartphone übertragen werden. Wir haben die Steuerung erfolgreich von einem iPhone 12 auf ein iPhone SE übertragen, ohne dass eine erneute Kopplung erforderlich war. Danach fungierten beide Smartphones als Steuerung per Bluetooth – eine Fernbedienung ist tatsächlich überhaupt nicht möglich.
Sobald die Laternen gekoppelt sind, können Helligkeit und Lichtfarbe über die App angepasst werden. Darüber hinaus können die Laternen sogar gruppenweise ein- und ausgeschaltet werden. Allerdings können Lichtfarbe und Helligkeit nicht für alle Leuchten in der App eingestellt werden. Vielmehr wird durch die Aktivierung einer Gruppe der letzte Zustand jedes einzelnen Lichts geladen.
Leider ist das gewünschte Lichtkonzert nicht zu retten. Die Gruppenfunktion scheint nicht durchdacht zu sein. Außerdem kann die App manchmal keine Verbindung zu den Lichtern herstellen. Anschließend müssen die Laternen zunächst manuell aktiviert werden. Wir vermuten, dass die Bluetooth-Funktion nach einiger Zeit inaktiv wird.
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Olight hat sich kaum Gedanken über die Transportszenarien gemacht. Der nervigste Punkt ist sicherlich der Schaltmechanismus. Die Aktivierung der Laterne erfolgt durch Druck auf eine recht große Fläche. Das Problem: In einer Tasche/Rucksack passiert das eher versehentlich. Dafür reicht schon eine kleine Beule. Die Laternen verfügen zwar über einen Sperrmodus (Taste gedrückt halten), aber das schließt nicht aus, dass die Lichter den Sperrmodus versehentlich im Rucksack verlassen. Was den Laternen fehlt, ist ein Schiebeschalter, der den Ein-/Aus-Modus festlegt. Leider gibt es auch keine Transporttasche, was man angesichts des Preises erwarten würde. Zusätzlich würde eine Transporttasche die leicht zerkratzte Kugeloberfläche schützen.
Zumindest Philips macht den Schalter besser, er ist nämlich versenkt. Eine versehentliche Aktivierung im Rucksack ist dadurch zwar nicht ausgeschlossen, aber weniger wahrscheinlich. Allerdings ist Philips Hue Go nur bedingt für den Transport geeignet, da er einfach zu groß ist.
Die Laufzeiten der kleinen Olight-Laternen sind durchweg gut. Mehrere Tage auf niedrigster Stufe sind kein Problem. Olight spricht von maximal 85 Stunden. Wir konnten mehrfach mindestens zwei volle Tage bestätigen. Auch eine kurzzeitige Erhöhung der Helligkeit hat keine großen Auswirkungen. Die App zeigt eine Schätzung der Laufzeit an, die recht zuverlässig ist. Bei maximaler Helligkeit sind allerdings nur zwei Stunden machbar. Das Licht ist dann blendend, daher ist es besser, es woanders anzubringen, als es auf dem Tisch stehen zu lassen.
Problematisch ist die hohe Selbstentladung. Während des Tests ist es uns mehrfach passiert, dass die Laternen nach etwa einer Woche plötzlich leer oder fast leer waren. Schade.
Bei Philips sind die Laufzeiten trotz der Größe deutlich geringer. Mit dem Hue Go ist auf jeden Fall nach einem Abend Schluss. Somit kann der Hue Go mehrere Tage lang nicht verwendet werden. Laut Hersteller beträgt die maximale Laufzeit 18,5 Stunden, in der Praxis also einen ganzen Abend. Dies ist jedoch nur im Cozy Candle-Modus oder bei geringer Helligkeit möglich. Bei allen anderen Lichtszenarien gibt Philips 2,5 Stunden an. In der Praxis ist es definitiv mehr, wenn man nicht die volle Leistung nutzt. Auch beim Hue Go ist uns eine Selbstentladung aufgefallen. Da es jedoch für den mobilen Einsatz weniger geeignet ist, haben wir es nicht weiter betrachtet. In einem realistischen Szenario ist der Hue Go ohnehin sehr oft am Stromkabel angeschlossen, da er einfach jeden Tag aufgeladen werden muss, um nutzbar zu bleiben. Alles andere macht wenig Sinn.
Bei einem Budget von rund 50 Euro fällt die Entscheidung zwischen der einen oder anderen Lösung schwer. Der Philips Hue Go bietet das beste Preis-Leistungs-Verhältnis für stimmungsvolle Beleuchtung, da die Lichtmenge über eine größere Fläche verteilt wird. Es ist beeindruckend, was das Licht leisten kann. Hinzu kommt das dezente Flackern, das Philips hervorragend umgesetzt hat. Als Dauerlicht für zu Hause, das unterwegs nur selten zum Einsatz kommt, ist das Geld besser in die Hue Go investiert.
Wenn Sie hingegen Notbeleuchtungssituationen oder Reisen planen müssen, ist der Obulb Pro von Olight die bessere Wahl. Allerdings sollte man sich einen Transportkoffer besorgen, damit das Licht unterwegs nicht angeht. Mit einem aktuellen Preis von 40 bis 50 Euro ist die kleine, aber leistungsstarke Leuchte allerdings recht teuer. Den empfohlenen Verkaufspreis von 60 Euro finden wir viel zu teuer für das, was es bietet, insbesondere im Vergleich zum leistungsstärkeren Philips Hue Go.
Dafür kann man viele davon mitnehmen – allein zwei zu haben macht schon Spaß. Damit können Sie Ihr Hotelzimmer schön beleuchten. Während des Tests hatten wir auch das Bedürfnis, ein gutes Dutzend Kugeln in ein Schwimmbad zu werfen. In Ermangelung eines Notebookcheck-Testschwimmbeckens sind wir dieser Versuchung, die einen schnell in den Ruin treiben kann, glücklicherweise nicht erlegen.
Auch die Werbung des Herstellers ist in dieser Hinsicht listig. Werbung lässt es sich nicht nehmen, Dutzende Laternen einzusetzen und zu zeigen, wie viel Spaß es besonders Kindern macht. Wenn Sie Kinder haben, zeigen Sie ihnen besser nicht, was der Hersteller zu bieten hat. Aufgrund der Schwächen der Gruppenfunktion der App könnte es zu Streit und Enttäuschungen kommen. Wenn Sie wirklich mehr Laternen kaufen möchten, sollten Sie es zunächst mit zwei ausprobieren, um zu sehen, ob sich der Aufwand lohnt.
Insgesamt sind die Probleme mit der App zumindest bei Einzelnutzung vernachlässigbar. Allerdings sollte man sich darüber im Klaren sein, dass viele Funktionen ohne die App nicht nutzbar sind und die App bei mehreren Laternen aufgrund von Zuverlässigkeitsproblemen schnell nervt. Als Notlicht ist die Obulb aufgrund der hohen Selbstentladung nur bedingt geeignet. Es einfach herumliegen zu lassen ist keine Option.
Offenlegung: Die hier getesteten Olight Obulbs wurden vom Autor auf eigene Kosten erworben. Der Philips Hue Go wurde von Signify zu Testzwecken ausgeliehen.